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Community Empowerment und der Nyota Organic Green Garden

Neues zur Organisation der Organic Farming Workshops

Gemeinsam mit dem kenianischen Nyota Team haben wir seit Beginn des Jahres einige Umstrukturierungen im Bereich der Organic Farming Seminare vorgenommen, um die Zugänglichkeit für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zu vereinfachen sowie die Workshops zu intensivieren. So erhoffen wir uns auch, die bisherigen positiven Effekte weiterhin verstärken zu können. Wie wichtig dies sein kann, haben wir besonders in den vergangenen Monaten während der Pandemie und den damit verbundenen Hungersnöten gemerkt. Einige der bereits routinierten Kleinbäuerinnen und Kleinbauern konnten durch Ihre Erfahrung und das umgesetzte Wissen aus den Nyota Workshops eine konstante Nahrungsmittelversorgung aufrechterhalten. Sie waren in der Lage ihre eigenen Familien ausreichend mit Getreide, Obst und Gemüse aus den eigenen Gärten und Feldern zu versorgen sowie zusätzlich auch Familien aus der unmittelbaren Nachbarschaft, welche Hunger erleiden mussten. Dies rettete nicht nur Leben, sondern sorgte für zusätzliches Selbstvertrauen und Motivation bei den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern. Andere hat es veranlasst, nun an den Nyota Workshops teilzunehmen, um ebenfalls ihre Erträge stabilisieren und steigern zu können.

Die Organic Farming Workshops bisher

In den vergangenen vier Jahren haben einige Kleinbäuerinnen und Kleinbauern weite Strecken auf sich genommen, um an den Nyota Workshops mehr über die Vorteile des biologischen Anbaus zu erfahren. Nyota bietet diese kostenlosen Workshops bereits seit 2016 an, um den nachhaltigen Anbau in der landwirtschaftlich geprägten Region Lwalas zu fördern. Grundlage für diese Entscheidung ist der nachweisliche Nutzen der kleinbäuerlichen, biologischen Anbaumethoden für eine stabile Nahrungsmittelgrundversorgung. Diese Versorgung möchten wir im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe bestmöglichst unterstützen, neben den Patenschaftsprogrammen mit Fokus auf die Bildungsförderung. Bis Ende letzten Jahres fanden die Nyota Organic Farming Trainings einmal wöchentlich auf den Nyota Demo Plots* statt, welche rund um die Kindertagesstätte gelegen sind. Um den Zugang zu den Workshops zu erleichtern, hat das Nyota Team diese neu strukturiert und setzt nun auf einen dezentralisierten Ansatz. Seit Beginn des Jahres 2021 finden die Seminare an 5 weiteren Orten statt, jeweils von einem der fortgeschrittenen Teilnehmer*innen angeleitet – den sogenannten „Teacher of Trainee“ (TOT).

Die „Teacher of Trainee“ (TOT)

Fortgeschrittene, an den Workshops teilnehmende Kleinbäuerinnen und Kleinbauern werden regelmäßig von Nyota Mitarbeiter:innen des Green Garden Teams gecoacht, mit dem Ziel in ihrer jeweiligen Ortschaft als Teachers of Trainees (TOT) eigenständig eine Trainingsgruppe aufzubauen und anzuleiten. Diese neuen Workshopleiter:innen tragen als Multiplikatoren das Wissen über nachhaltige Anbaumethoden und der Verbesserung der Erträge in die umliegenden Gemeinden. Aktuell gibt es 5 solcher Trainingsgruppen in verschiedenen Ortschaften, jeweils unter der Leitung eines Teacher of Trainee. Die TOT stehen Ihren Gruppenmitgliedern als Ansprechpartner zur Verfügung und koordinieren die Gruppenarbeit. Alle TOT treffen sich außerdem einmal wöchentlich bei Nyota zum Austausch und zu Fortbildungszwecken. Probleme, Herausforderungen und Erfolge werden so gemeinsam besprochen und verschiedene Lösungsansätze gesucht. Das Nyota Green Garden Team besucht regelmäßig die Workshops der TOT und deren Gruppen und unterstützt außerdem gezielt durch Arbeitsmaterial, Saatgut, Dünger und Anleitung.

Ein Vorteil des neuen Systems ist, dass die Teilnehmer:innen der jeweiligen Gruppe meist nah beieinander leben und kurze Wege haben, welche somit auch den täglichen Austausch und gegenseitige Hilfe untereinander fördert. In der Vergangenheit war es oftmals die nachbarschaftliche Solidarität unter den Menschen, welche sie durch die schwierigsten Dürren und Hungersnöte bringen konnte. Gerade während den Phasen der Lockdowns war es aufgrund der eingeschränkten Bewegungsfreiheit nicht möglich, größere Workshops bei Nyota vor Ort zu organisieren. Sofern es die Situation zulässt, sollen nun ein bis zwei mal pro Jahr alle Gruppen der TOT zusammenkommen, um somit den Austausch zu intensivieren und das Netzwerk zu vergrößern.

Die wichtige Rolle der Subsistenzwirtschaft

Besonders in Zeiten immer häufiger auftretender Nahrungsmittelknappheit sowie steigenden Preisen für Grundnahrungsmittel gewinnt das Prinzip der Eigenversorgung in der ländlichen Bevölkerung immer mehr an Bedeutung. Viele Menschen haben durch Corona teilweise oder vollständig ihr Einkommen verloren und sind auf zusätzliche Unterstützung angewiesen. In den Nyota Organic Farming Workshops finden bedarfsorientierter Wissenstransfer sowie praktische Anleitung statt. Das Ziel des Programmes ist es, die Menschen vor Ort zu unterstützen, um gerade auch auf kleinen Anbauflächen effizient Getreide, Obst und Gemüse anbauen zu können. Neben der Eigenversorgung dient dies den Menschen auch als zusätzliche Einnahmequelle, nicht selten ihre einzige.

* Nyota Demoplots: Die Nyota Demo Plots sind biologisch bewirtschaftete Mischflächen, welche zur Versorgung der Kinder sowie für Trainingszwecke der Workshops dienen. Sie bieten ausreichend Fläche, um z.B. neue Sorten und Anbautechniken auszuprobieren und so Erträge auf natürliche Weise optimieren zu können.

Spenden zur Weiterentwicklung des Programms sind herzlich willkommen. Auch durch die Unterstützung als Förderpatin oder Förderpate helfen Sie uns. Aktuell finanzieren wir die eigenen Anbauprojekte aus Spenden. Kosten fallen an für Personal, die Organisation der Workshops, Transporte, Info- und Arbeitsmaterialien, Verpflegung, Saatgut, Werkzeugen und mehr. Die Workshops als Teil des Nyota Community Empowerment Programms werden bereits im 5. Jahr von der Ein Zehntel Stiftung unterstützt.


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