Änderungen im Nyota Patenschaftsprogramm – Mehr Fokus auf KiTa- und Primary Kinder
Vorerst keine Vergabe von neuen Secondary- und College-Patenschaften
Als Organisation sehen wir uns in der Verantwortung, möglichst allen Kindern und Jugendlichen in den Patenschaftsprogrammen den eingeschlagenen Bildungsweg bis zum jeweiligen Abschluss zu ermöglichen. Eine ungebremste Aufnahme weiterer Jugendlicher in die höhere Bildungswege können wir aus verschiedenen Gründen aktuell nicht verantworten. Wir haben lange mit dem Entschluss gerungen, jedoch hat uns die Situation in Kenia dazu bewogen, diese Entscheidung zu treffen. Mit 204 Kindern und Jugendlichen in den Schulpatenschaftsprogrammen sowie der hauseigenen Kindertagesstätte haben wir als Verein und Organisation vor Ort mittlerweile sehr spürbar die eigenen Kapazitätsgrenzen erreicht.
Kostensteigerungen und Kapazitäten
Steigende Preise und Kosten in nahezu allen Bereichen des Lebens belasten die Menschen in Kenia und sind auch im Bildungssektor deutlich spürbar. So müssen wir als Organisation in vielen Fällen für Mehrkosten im Bereich der Schulbesuche und Studiengänge aufkommen, welche durch regelmäßige Anpassungen seitens der Schulen und Institute entstehen. Besonders Bachelor-Studiengänge an Colleges und Universitäten verursachen über Jahre hinweg hohe Kosten für einzelne Studierende (ein Bachelorstudium inkl. Praxissemester kostet i.d.R. bis zu 10.000€ oder mehr). Neben Studiengebühren und Materialkosten fallen monatliche Ausgaben für Unterbringung, Verpflegung und medizinische Versorgung an. Auch diese sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. Inflation, Preiserhöhungen sowie individuell variierende Zahlungsfälligkeiten in den verschiedenen Einrichtungen erschweren die Liquiditätsplanung und verursachen einen hohen personellen Aufwand seitens Nyota. Während die Organisation und Betreuung im Bereich der höheren Bildungswege Nyota e.V. viel Zeit und Aufwand kostet, erleben wir zeitgleich eine Zunahme an Armut innerhalb vieler Familien in Kenia. Die Nahrungsmittelgrundversorgung ist nicht ausreichend gewährleistet, viele Menschen müssen Hunger leider oder leben in äußerst kritischen Verhältnissen. Wir sehen in diesem Bereich dringenden Handlungsbedarf, besonders um langfristig dem Hunger und seinen Ursachen entgegen zu wirken (wie wir dies tun, lesen Sie hier.)
Weiterhin Unklarheiten im neuen Bildungssystem
Durch die Einführung des neuen Schulsystems in Kenia verbringen Kinder eine kürzere Zeit in der Primary School und werden zwei Jahre früher in die nun obligatorische Junior Secondary School übergehen. Diese ist mit wesentlich höheren Kosten verbunden als die bisherige Primary School. Die Gesamtlaufzeit der Secondary School beträgt nun 6 Jahre, bestehend aus 3 Jahren Junior Secondary und 3 Jahren Senior Secondary School. Im neuen System ist jedoch vieles noch unklar. Es gibt zu wenige Junior Secondary Schools und zu wenige Lehrkräfte für alle abgehenden Primary Schülerinnen. Unklare Regelungen und unzureichende Finanzierung der Schulen zwingen diese, einen Teil der Kosten auf die Elternschaft umzulegen, je nach Schule teils start variierend. Unklare Kostenstrukturen erschweren die Budgetierung für die aktuellen Jahrgänge.
Wieder stärkerer Fokus auf Grundbedürfnisse und Berufsausbildungen
Die frühkindliche Bildung sowie eine stabile Ernährungssicherheit sind essenziell und für Nyota e.V. in der Ausrichtung sehr wichtig. Deshalb möchten wir uns auf diese beiden Bereiche wieder stärker konzentrieren, kombiniert mit dem Angebot für Jugendliche 1-jährigen Kurzberufsausbildungen zu absolvieren. Die Möglichkeiten einer Berufsausbildung, wie wir sie in Deutschland kennen, sind in Kenia nach wie vor begrenzt, dennoch möchten wir Jugendliche in diesem Bereich gezielt fördern. Die Kosten sind besser kalkulierbar und ermöglichen es Absolventinnen und Absolventen, im besten Fall in eine Anstellung zu kommen. Förderungen in der Junior Secondary School sollen in Einzelfällen auch weiter möglich sein.
Nyota e.V. bleibt dem Engagement für Bildung und dem Wohl der Kinder in Kenia treu. Für die Fortsetzung und Ausweitung der Projekte sind wir auf die Unterstützung durch Spenden und Patenschaften angewiesen und hoffen auf das anhaltende Vertrauen und die Großzügigkeit unserer Unterstützer:innen, Paten und Patinnen. Kontaktieren Sie uns gerne bei Fragen.
Nyota e.V’s Ansatz den Ursachen von Hunger und Armut zu begegnen
Community Empowerment – Waldgärten oder sog. „Food Forests“ sind selbstregulierende Ökosysteme die selbst auf kleinen Flächen hohe Erträge bringen. Sie können einen wesentlichen Beitrag zur Minderung der Armut leisten. Weiterlesen
Entdecke mehr von Nyota e.V. für Kinder in Afrika
Subscribe to get the latest posts sent to your email.