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Lockerungen der Corona-Maßnahmen in Kenia

Schulöffnung und Lebensmittelhilfen – zur aktuellen Lage in Lwala

Nach monatelangen strikten Corona-Maßnahmen nun das teilweise Aufatmen: Die Regierung kündigt eine schrittweise Öffnung der Schulen an. Und auch bei der Grundversorgung mit Lebensmitteln wächst die Hoffnung für die kommende Saison.

Gute Neuigkeiten für die Primary SchülerInnen

Nach der monatelangen Schließung aller Schulen in Kenia infolge der Corona-Pandemie gab das kenianische Bildungsministerium vorletzte Woche offiziell bekannt, dass die Schulen bald teilweise für das Schuljahr 2020/2021 wieder geöffnet werden. So wurde mitgeteilt, dass die Schülerinnen und Schüler der Primary und Secondary School ab dem 12. Oktober 2020 teilweise in die Schule zurückkehren sollen, beginnend mit der vierten Klasse und Klasse 8 der Primary School sowie der Form 4 der Secondary Schools. Auf die Bekanntgabe der genauen Wiedereröffnungstermine für die anderen Klassen warten wir derzeit noch gespannt. Das Nyota-Team in Kenia bereitet sich inzwischen auf die alljährlich anstehenden Einkäufe der Schuluniformen und Lernmaterialien für das neue Schuljahr vor.

SchülerInnen der Klassenstufe 8 (Abschlußklasse) der Lwala Primary School

Das Schuljahr wird voraussichtlich bis zum 23. Dezember 2020 dauern und dann nach den einwöchigen Weihnachtsferien vom 4. Januar 2021 bis zum 19. März 2021 fortgesetzt werden. Auch die Termine für die Abschlussprüfungen wurden festgelegt: Für die Primary School finden sie vom 22.-24. März 2021 statt, für die Secondary School vom 25. März bis 16. April 2021. Den nationalen Prüfungen geht eine dreiwöchige Trainingsphase voraus, die vom 19. April bis zum 7. Mai 2021 dauern soll. Wir hoffen nun nach der langen Phase des Unterrichtsausfalls und Homeschoolings – und der damit gegebenenfalls verbundenen Lerndefizite – die verbleibende Zeit nutzen zu können, um den Schülerinnen und Schülern eine ausreichende Vorbereitung auf die Prüfungen zu gewährleisten.

Das Hygienekonzept nimmt bei der Öffnung der Schulen einen hohen Stellenwert ein. Sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für die Lehrerinnen und Lehrer ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes verpflichtend. Zudem soll die Körpertemperatur regelmäßig überwacht werden. Das Team von Nyota wird zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass die Kinder bestmöglich geschützt sind. Außerdem halten wir bis zur vollständigen Schulöffnung am Homeschooling und den Hausbesuchen für die Schüler, die noch nicht zurück ins Klassenzimmer können, fest.

Die Nyota-Soforthilfen kommen bei den Familien an

Die letzten Monate waren besonders schwer für die Bevölkerung in Kenia und damit auch für die Waisenkinder und ihre Familien. Viele größere und kleinere Betriebe wurden während der Pandemie geschlossen und auch staatliche Angestellte erhielten oft keinen Lohn. Reguläre Märkte, die für die Einkommensförderung der Bevölkerung eine wichtige Rolle spielen, sind nach wie vor geschlossen. Daher sind wir froh berichten zu können, dass die Grundversorgung durch den privaten Anbau von Lebensmitteln und die starke Landwirtschaft in der Region Lwala durchgehend aufrechterhalten werden konnte. Damit war es den Familien auch möglich, sich durch nachbarschaftliche Hilfe und den Tausch von selbstangebauten Lebensmitteln untereinander gegenseitig zu helfen. Dennoch tritt Mangelernährung häufig auf und vor allem unter den älteren Menschen sind Opfer des Hungers zu beklagen. Durch Ihre Unterstützung konnten wir die Waisenkinder und ihre Familien in dieser schwierigen Zeit unterstützen. Die Hausbesuche unserer Nyota-Mitarbeiter konnten das Gefühl der Verbundenheit aufrecht erhalten und die Kinder fühlten sich in der Situation nicht im Stich gelassen.

Außerdem erhielten alle Kinder aus dem Nyota Patenschaftsprogramm sowie deren Pflegefamilien regelmäßig Lebensmittelhilfen. Zuletzt konnten wir Dank der „African Children Help“-Spendenaktion sowie Einzelspenden von Patinnen und Paten nochmals den 36 Kita-Kindern samt Familien Hilfspakete zukommen lassen. Diese bestanden vorwiegend aus Grundnahrungsmitteln – wie Reis, Maniok, Salz, Zucker, Öl – und Seifen. Weitere Hygieneprodukte wurden speziell für SchülerInnen der Primary und Secondary School angeschafft und an diese verteilt. In den letzten Monaten mussten wir mehrere, groß angelegte Verteilungsaktionen starten, um an die 180 Patenkinder und deren Familien mit Lebensmittelhilfen zu unterstützen. An der Stellen möchten wir uns noch einmal bei allen Spenderinnen und Spendern sowie der EinZehntel Stiftung für die Notfallhilfen bedanken!

Diese Hilfe durch Nyota wurde von den Erziehungsberechtigten dankend entgegengenommen und konnte die schwere Last, die in den letzten Monaten zu stemmen war, etwas erleichtern. Und auch für die nächste Saison ist die Hoffnung groß – denn das Einsetzten des Regens und auch das Ausbleiben der Heuschrecken in der Region verspricht eine gute Ernte und damit eine wesentliche Verbesserung der Lebenssituation der Familien.

Helfen Sie Nyota beim Helfen – Durch Spenden können wir die Notversorgung für Familien und Kinder in Lwala aufrechterhalten

Beispiel einer Familienhilfe im Wert von 30€

  • 10 kg Reis
  • 4 kg Maniok
  • 2 kg Salz
  • 2 kg Bohnen
  • 1/2 kg Hirse
  • 2 kg Omena (kleine Fische)
  • 3 kg Zucker
  • Vaseline-Öl
  • 2 Waschseifen

Fotos: Nyota Kenia; Text von Marie Lechler