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Aufklärungsarbeit und Lebensmittelversorgung

Nyota e.V. hilft an den Brennpunkten in Lwala und Umgebung

Die Corona-Pandemie stellt die Bevölkerung von Kenia und der Region Lwala vor enorme Herausforderungen. Denn zusätzlich zu den steigenden Fallzahlen in der dritten Corona-Welle verursachen die Einschränkungen wie der aktuelle Lockdown schwerwiegende Folgeprobleme: Arbeitslosigkeit, fehlende medizinische Versorgung und allen voran der Mangel an Nahrungsmitteln. Nyota e.V. unterstützt die Menschen in dieser schwierigen Situation und hilft ihnen, ihre Gesundheit trotz der erschwerten Bedingungen zu schützen.

Kenia befindet sich aktuell inmitten in der dritten Welle der Corona-Pandemie. Zwar kam es glücklicherweise bislang zu keinem Corona-Fall unter den Kindern oder im Team der Nyota-Kindertagesstätte, doch treten in der Region wieder vermehrt Covid-19 Erkrankungen auf. Es wurde erneut ein Lockdown ausgerufen – für viele Familien mit finanziell katastrophalen Folgen. Da viele Menschen in der Region Lwala in entlegenen Gegenden leben und zudem kein Radio oder Fernsehergerät besitzen, sind sie oftmals abgeschottet von aktuellen Nachrichten und Informationen über die Gefahren und die Ausbreitung des Virus in der Region. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschlossen erneut gezielte Aufklärungsarbeit in diesen Bereichen zu leisten und den Menschen in der Region zu ermöglichen, Vorkehrungen für den Erhalt ihrer Gesundheit zu treffen.

Nyota Sozialarbeiterin Beryl bei der Vergabe von medizinischen Masken und Infoflyern

3 Tage, 300 Haushalte – Das Team gibt alles

Vom 6. – 8. April führte das Team von Nyota e.V. eine großangelegte Sensibilisierungs-Kampagne in Lwala durch – aufgeteilt in sechs Teams besuchten die Nyota Mitarbeiter:innen in wenigen Tagen 300 Haushalte. Dabei klärten sie über die Hygienemaßnahmen auf, die zur Vermeidung einer Corona-Infektion notwendig sind und über die Risiken, die mit dem Aufenthalt in Menschenmengen ohne Abstand und ohne Maske verbunden sind. Zudem verteilten die Teams Masken und Informations-Flyer.

Bei den Besuchen wurde schnell klar, dass gerade Familien in den entlegeneren Gegenden davon ausgingen, dass die Infektionslage sich entspannt hätte. Einige hatten daher ihre Handwasch-Stationen nicht mehr genutzt oder gar abgebaut. Die Nyota Mitarbeiter:innen konnten hier die tatsächliche Lage schildern und darauf sensitivieren, die Hygienemaßnahmen bestmöglich weiter beizubehalten. Oftmals ist allerdings der Wille da, die Hygieneregeln einzuhalten, doch es mangelt schlicht an den Mitteln, sie umzusetzen. Vielen Familien fehlt es an Masken und Seife. So wurden auch die Masken, die das Nyota Team auf ihren Besuchen verteilte, von den Familien dankend angenommen. Informationen zu Seife-Alternativen wie Asche, können die Familien entlasten, die kein Geld für die Anschaffung von Seife haben. Nach den drei vollgepackten Tagen zeigten sich die Mitarbeiter:innen zufrieden – das Projekt war ein voller Erfolg. Aufgrund der aktuellen Notlage wird nun der nächste Schritt des Programms geplant: Eine Ausweitung über die Grenzen von Lwalas hinweg, um noch mehr Menschen zu erreichen, und die Anschaffung von Seifen für bedürftige Familien.

Armut, Malaria und Hunger – Die Pandemie als Brennglas

Doch leider ist die Vermeidung einer Corona-Infektion nicht die einzige Sorge der Menschen in Lwala. Der aktuell ausgerufene Lockdown hat für viele Familien katastrophale Folgen. Da oftmals keine finanziellen Rücklagen vorhanden sind, werden die ohnehin vorhandenen Probleme wie Armut, Malaria und Hunger weiterhin verschärft. So wurde der Kampf gegen Malaria aufgrund der Pandemie stark vernachlässigt. Nach Schätzungen der WHO sterben jedes Jahr 400.000 Menschen an Malaria, davon 270.000 Kinder. Durch den drastischen Rückgang der Malaria-Behandlungen aufgrund der Pandemie wird nun sogar mit einem Anstieg dieser Zahlen gerechnet. Das Hauptproblem der Menschen in Lwala stellt weiterhin der Hunger dar. Die ohnehin prekäre Versorgung mit Nahrungsmitteln wurde durch die Pandemie stark eingeschränkt, durch den aktuellen Lockdown droht nun eine erneute Notlage. Hinzu kommt die hohe Arbeitslosigkeit – viele Familien können sich die steigenden Lebensmittelpreise nicht mehr leisten.

Nyota e.V. setzt sich dafür ein, die Versorgung mit Nahrungsmitteln auch in der kommenden besonders schwierigen Wochen aufrecht zu erhalten. Neben der Unterstützung des Eigenanbaus durch Projekte wie den Nyota Organic Farming Workshops oder den Nyota Organic Green Garden, werden in Notfällen auch gezielt Lebensmittel eingekauft und verteilt. Durch eine Spende können Sie diese Arbeit unterstützen.

Fotos: Nyota Kenya; Text: Marie Lechler