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Aktuelles aus Lwala – Die Regenzeit hat begonnen

Aktueller Spendenaufruf von Nyota e.V.

Das Nyota Team in Kenia arbeitet unermüdlich in den Waldgärten, Gemüsegärten und Felder. Das Ziel ist, dem Hunger und der Armut vor Ort zu begegnen. Die Zeit drängt – hohe Preise und Inflation verschärfen die Situation vieler Kinder und Familien. Wir benötigen Hilfe, um die Arbeit vor Ort zu festigen und zu vertiefen. Helft uns mit einer Spende oder monatlichen Förderpatenschaft. Der Beitrag kommt an und wirkt – für viele Menschen. Danke Euch und Ihnen! Mehr dazu

Mit Einsetzen der Regenzeit hoffen die Menschen in Kenia dieses Jahr auf eine gute Ernte. Sie soll bei den aktuell rasant steigenden Lebensmittelpreisen Entlastung schaffen.

Endlich ist sie da: Von Ende März bis Mitte Juni herrscht in Kenia die große Regenzeit. Die meist kurzen, platzartigen Regenfälle treten vornehmlich abends und nachts auf und sind für die Landwirtschaft unerlässlich. Nachdem im letzten Jahr die schwerste Dürre seit vierzig Jahren auftrat, lassen die klimatisch günstigen Gegebenheiten dieses Jahr auf eine bessere Ernte hoffen.

Nyota Mitarbeiter Biko Collins bei einem Treffen mit einem der örtlichen Kleinbauern aus den Nyota Trainingsgruppen

Gute Ernten: Entlastung in der aktuellen Situation

Besonders in diesem Jahr sind die Menschen in Kenia auf eine gute Ente angewiesen: Die Inflationsrate in Kenia liegt aktuell offiziell bei fast 10 Prozent, die Lebensmittelpreise steigen weiterhin rasant an. So waren die Preissteigerungen für Grundnahrungsmittel und Kraftstoffe in den letzten zwei Monaten enorm.

Nyota e.V. organisiert regelmäßig kostenlose Workshops, um den Wissenstransfer und das Netzwerk unter den lokalen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zu fördern und zu erweitern. Das Ziel ist die Verbesserung der Nahrungsmittelgrundversorgung.

Preisentwicklung der letzten drei Monate

Verglichen mit den Preisen vor einem Jahr haben sich viele Lebensmittel mindestens verdoppelt, einige sind sogar um das Drei- oder Vierfache gestiegen – innerhalb eines Jahres. Die folgende Übersicht berücksichtigt nur die Entwicklungen der letzten drei Monate.

NahrungsmittelBisher in Kes*Aktuell in Kes*Preissteigerung in %
Brot 400g55 Kes90 Kes63%
Zucker 1 kg150 Kes180 Kes20%
Planzenöl 1 Liter300 Kes460 Kes53%
Maismehl 2 Kg150 Kes200 Kes33%
Fleisch 1 Kg 500 Kes620 Kes24%
Bohnen 1 Kg180 Kes250 Kes40%
Tomaten 1 Kg100 Kes200 Kes100%
Zwiebeln 1 Kg100 Kes150 Kes50%
Weizenmehl 2 Kg160 Kes200 Kes25%
Reis 1 Kg 150 Kes250 Kes66%
Milch 1 Liter110 Kes180 Kes63%
Fisch 1 Kg500 Kes600 Kes20%

* Beträge in Kes (Kenianischer Shilling, schwankende Umrechnungskurse, 1 € = 128 Kes, 13.02.2022

Lokaler Markt in Sare Awendo

Der Unmut steigt: Panafrikanische Proteste

Die Regierung begründet die steigenden Preise mit der weltweiten Inflation, der Dürre des letzten Jahres und der Verknappung der Exporte aus der Ukraine und Russland. Dennoch wurden zuletzt − wie auch in anderen afrikanischen Ländern − landesweite Proteste gegen die Preissteigerungen abgehalten. In der Hauptstadt Nairobi kam es dabei zu Straßenschlachten, Geschäfte blieben aufgrund der schweren Unruhen zu. Die Nyota Kita war Ende März aufgrund regulärer Schulferien geschlossen. Jedoch könnten weitere Ausschreitungen dazu führen, dass der Betriebs an vielen Schulen und auch an der Nyota Kita aus Sicherheitsgründen pausiert werden muß.

Die Regenzeit bietet neue Hoffnung

Die klimatisch günstigen Gegebenheiten dieses Jahr versprechen eine gute Ernte und eine Entlastung in der aktuellen Situation. Das Einsetzen der Regenzeit bedeutet nun die Hochsaison in der Landwirtschaft: Bei Nyota wie auch bei allen anderen von der Landwirtschaft lebenden Kleinbäuer:innen läuft die Feldarbeit auf Hochtouren.

Wiederholt zeigten die letzten Jahr die enorm wichtige Rolle einer unabhängige Versorgung durch die kleinbäuerliche Landwirtschaft auf. Sie ist ein bedeutender Pfeiler für die langfristige Nahrungsmittelsicherheit und bietet die Möglichkeit, die eigene Familien und das nächste Umfeld durch Krisen und Hungersnöte zu bringen. Auch die Bedeutung der von Nyota Gärtnern errichteten „Food Forests“ bestätigt sich erneut: Die Erträge aus dem Eigenanbau können die Versorgung der Kinder und des Teams sicherstellen.

Spenden werden benötigt, um Materialien für die Trainingsgruppen der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern anzuschaffen und diese beim Aufbau der Subsistenzwirtschaft zu unterstützen: Werkzeuge, Gummistiefel, Kuhdung für die Felder, Setzlinge: Avocado, Papaya, Mango, Bananen, Moringa, Macadamia, Kaffee und weitere Sorten.

Nyota arbeitet weiter am Aus- und Aufbaus von eigenen Waldgärten.

Nyota setzt sich daher für die Förderung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft ein: Die Organic Farming Seminare bieten Kleinbäuer:innen der Region Lwala die Chance, kostenlos Wissen über nachhaltigen biologischen Anbau zu erlangen oder auszubauen. Durch diesen nachhaltigen Wissenstransfer soll die Lebensmittelknappheit in der Region möglichst langfristig zu verbessert werden.

Text: Marie Lechler, Fotos: Valentine Ochieng, Alexander Krziwanie


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